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williger Jäger, von Beaulieu ein ähnliches Fußcorps, und der
Oberstlieutenant von Estorf ein nach ihm benanntes Hnsaren-
regiment. Ueberall drängte man sich zum Eintritt in diese Scharen.
Allein die obigen Erfolge hielten nicht lange Stand. Davonst
näherte von Magdeburg, ihm zog Morand entgegen, und der Ver-
einigung Beider mußten die noch ungeübten und minder zahl-
reichen Truppen der Verbündeten weichen. Lüneburg fiel sofort
den Franzosen in die Hände. Aber der General Dörnberg, der
sich dem Heere Wittgenstein's angeschlosscn,im Verein mit Czernitschess
und Benckcndorf, stürmte die Stadt wieder am 2. April 1813,
wobei der französische General Morand den Tod und seine Bri-
gade völlige Austösung fand. Es war diese Tbat eines der ersten
siegreichen Gefechte, welche die Verbündeten in diesem Jahre gegen
Franzoseil bestanden, in denen sie lernten, daß der Geist, der die
deutschen Gemnther beseelte, zum Segen und jur Freiheit und nie
wieder zur Unterdrückung nnb zur Knechtschaft führen könne.
Freilich gelangte noch einmal im Monat April durch concen-
trirte Uebermacht die frailzösische Herrschaft augenblicklich ivieder zur
Geltung. Montbrun besetzte Lüneburg, Davonst Hamburg, von
wo ans er durch eine bis Harburg geschlagene Brücke beide Elb-
ufer beherrschte. Dann folgte das ewig denkwürdige Jahr 1813
mit seinen großen Thaten. Die Schlachten von Lützen und Bautzen
eröffneteil den Reigen. Dann folgte der Waffeilstillstand von Prisch-
witz, der vom 4. Jlini bis 17. August dauern sollte. Während
desselben war der Vertrag von Rcichenbach am 14. Juni, in welchem
Preußen an England gegen Subsidien alle dessen alten deutschen
Provinzen mit entsprechender Vergrößerung in einem demnächstigcn
Frieden garantirte. Der Prager Friedenscongreß, der gleichfalls in
diese Zeit fällt, ward, als verfehlt, schon am 10. August aufgehoben.
Dann folgten die Schlachten von Großbeeren, an der Katzbach,
bei Dresden, Clilm, Dennewitz und endlich die Völkerschlacht bei
Leipzig, welche die Gewalt der Fremden über Deutschland mit
einem Schlage und hoffentlich für immer gebrochen hat.
In unfern Gegenden hatte während dieser Zeit das stark be-
festigte Hamburg noch immer eineil Hauptstützpunkt für die Franzosen
gebildet. Davonst daselbst und Vandamme in Harburg hielten sich
hier, und siichten sogar anf dem linken Elbnfer ihre Macht weiter
ansznbreiten. Allein die Schlacht bei der Göhrde, am 16. Sep-
tember 1813, in welcher die Division Pechenp, welche zu diesem
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Extrahierte Personennamen: Beaulieu Morand Dörnberg General_Morand Jlini August August
Extrahierte Ortsnamen: Estorf Magdeburg Lüneburg Hamburg Harburg Bautzen Rcichenbach England Dresden Leipzig Deutschland Hamburg Harburg
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demselben stand ein englisches Corps unter Sir Thomas Pieton,
ein Theil des hannoverschen Heeres unter dem General von Alten
und die Brannschweiger unter ihrem Herzoge. Hier war es, wo
der Letztere von der tödtlichen Kngel getroffen wurde. Diese blutige
Schlacht hatte gar keine Entscheidung zu Wege gebracht und die
Stellung der Heere der Verbündeten war weder zerrissen noch sonst
beeinträchtigt dadurch.
Somit folgte dann am nächsten Tage, den 18. Juni, der
Hanptangriss Napolevn's gegen die englische Hauptmacht bei Wa-
terloo. Um 8 Uhr Morgens besichtigte er die Linie der Engländer.
Vor ihr, zum Schutze, lagen 2 Pachthöfe, Hongnemont, von eng-
lischen Garden, und la Haie Sainte vom 2. leichten Bataillon der
hannoverschen Legion unter Oberstlientenant Baring besetzt. Dies
tapfere Corps, das bei der Vertheidigung dieser Stellung und bei
7 wüthenden Angriffen der Franzosen fast 'ganz anfgerieben ist,
hat an diesem Schlachttage zugleich seinen eignen höchsten Ehren-
tag gehabt.
Der Verlauf der eigentlichen Schlacht, in der ans jeder Seite
ungefähr 70,000 Streiter mit 230—240 Geschützen standen, ist be-
kannt. Als Wellington schon am Siege verzweifelte, erschienen int
Rücken Napolevn's die von Ligtty heranziehenden Preußen, und
mm war Flucht und Auffösuug des französischen Heeres die Folge,
und weiter noch: Ende der kurzeit hunderttägigen Herrschaft Na-
poleon's auf alle Zeiten. Um 9 Uhr Abends, als sich Blücher
ttitd Wellington bei Belle-Allniiice trafen, war Alles entschieden.
Die Preußen und Brannschweiger besorgten die Verfolgung der
geschlagenen Franzosen, ttnd am 9. Jtili kamen die nachrückenden
Heere vor Paris an. Widerstand fand nicht statt wie vor einem
Jahre, sondern schitcll wurdeit die altett Verhältnisse wieder her-
gestellt, die Bourbons eingesetzt und im zweiten pariser Frieden
abermals die europäischen Verhältnisse ans Grundlage der in Wien
vvrangegangenen Verhandlungen wieder eingerichtet.
Man hatte nun in diesem zweiten pariser Frieden eine vor-
treffliche Gelegenheit gehabt, alles, was beim wiener Congreß ver-
seheit war, wieder herznstellen, indem alle unterhandelnden Mächte
ganz dieselben geblieben waren. Allein auch hier hatte man sich
bedeutend übereilt. Herr von Genz, der die erste Proklamation
gegen Napoleon entworfen, erklärte im Namen aller Monarchen,
daß der Krieg nur diesem persönlich gelte und daß Frankreich in
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Extrahierte Personennamen: Thomas_Pieton Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Wellington Paris Wien Frankreich
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fofurt in Bewegung setzen. Doch konnte es in der Eile nicht
vermieden werden, daß mehrere Corps, der schlechten Wege und
Entfernungen wegen, nicht zur rechten Zeit auf dem in der Marsch-
ordre bestimmten Sammelplätze eintrafen.
Wellington und der Herzog waren dem Corps voraufgeritten
nach Quatrcbras, woselbst die Holländer mit der französischen
Armee das Gefecht begonnen hatten, und erst gegen Mittag trafen
die Braunschweiger erschöpft in der nicht weit von Qnatrebras
liegenden Stadt Genappe ein, um hier den Befehl zum Vorrücken
abzuwarten, der erst Nachmittags eintraf. Belgische, hannoverische
und englische Truppen führten noch den Kampf gegen den Feind,
und die Brannschweiger bildeten das zweite Treffen. Doch auch ste
kamen bald in den Kampf, der immer heftiger ward. Der Herzog
stand dabei, der Warnungen von Offizieren ungeachtet, stets im
dichtesten Kugelregen. Der Feind versuchte gegen Abend neue
Trnppentheile iiüs Treffen zu schieben, deren Angriff der Herzog
nicht abwarten durfte, weshalb er den Rückzug befahl.
Hierbei sollte auch sein Geschick sich endlich erfüllen. Eine feindliche
Kugel traf ihn, imb durch sie ward der baldige Tod des Fürsten
herbeigeführt.
Das Gefecht bei Qnatrebras blieb unentschieden.
Da nach dem Tode des Herzogs seine beiden Söhne, Karl
und Wilhelm, noch unmündig zurückgeblieben lvaren, und der
König von England als ihr nächster Verwandter auch ihr Vor-
mund wurde, so wurden auch die nächsten Schicksale des brann-
schweiger Landes, wie sie ans den ans dem wiener Congresse und
im nachfolgenden zweiten pariser Frieden getroffenen Bestimmungen
hervorgingen, zunächst durch die Vermittlung Englands geordnet.
In Braunschweig selbst wurden die Regiernngsgeschäfte anftrags-
weise vom geheimen Rath von Schmidt-Phiseldeck geführt. Dies
dauerte bis 1823, in welchem Jahre der damals 19jährige Herzog
Karl die Negierung antrat. Der junge Fürst fand neben einem
bedeutenden Privatvermögen die Finanzen des Landes im besten
Stande, so daß sich die Bevölkerung wohl der Hoffnung hingeben
konnte, daß die Stenern, die während der Kriegsjahre so bedeu-
tend erhöht waren, nunmehr wiederum vermindert werden würden. Der
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TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Wilhelm Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Wellington England Englands Braunschweig